Sozialpädagogische Tagesstätte: „Buntes Haus“ hilft Kindern und Familien in akuten Krisen

„Es handelt sich um ein innovatives Projekt, das neue Wege beschreitet und Minderjährige bei Kindeswohlgefährdung weiterhin ein Leben innerhalb der Familie ermöglicht: Kinder müssen nicht aus ihrer Familie geholt werden“,

berichtete heute Sozialreferentin Beate Prettner nach der Regierungssitzung, bei der die Finanzierung des neuen sozialpädagogischen Angebotes für 2022 beschlossen wurde.

„Das Bunte Haus ist einerseits eine sozialpädagogische Tages- bzw. Nachmittagsbetreuung von Kindern, andererseits bietet es Schutz im Interesse des Kindeswohles. Es geht um gezielte Förderungen, die auch therapeutischen Charakter haben können – und zwar von Eltern und Kindern“,

betonte Prettner.
Am Start ist das „Bunte Haus“ bereits seit September – für das nächste Jahr wird es das Land Kärnten mit 450.000 Euro unterstützen; für heuer wurden 172.000 Euro veranschlagt.
Betrieben wird das Projekt von der Diakonie de la Tour. Das Land finanziert die sechs Vollzeitkräfte: Sie bilden ein multiprofessionelles Team aus Pädagogen, Sozialarbeitern und Psychologen. Ins „Bunte Haus“ zugewiesen werden die Kinder und Familien von Sozialarbeitern. Es handelt sich um Familien, die Unterstützung und Beratung in akuten familiären Krisen brauchen.

„Für die Kinder gibt es eine ganz auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Hilfe und Lernbegleitung“, informierte Prettner.

Auch das lebenspraktische Lernen soll nicht zu kurzkommen: Es wird manchmal gemeinsam gekocht und Freizeitaktivitäten werden organisiert.

„Das große Ziel lautet: die Familiensituation entspannen und stärken. Dafür müssen auch die Eltern gezielt gecoacht werden“, sagt die Sozialreferentin.

Ausgerichtet ist das „Bunte Haus“ für 12 Kinder und deren Familien.

„Die Errichtungskosten wurden aus den so genannten ELER-Mitteln zu 50 Prozent mitfinanziert – das sind jene EU-Gelder, die soziale Projekte im ländlichen Raum fördern. Das Land muss den EU-Förderbetrag jeweils verdoppeln. Kärnten hat diesen ELER-Fördertopf zur Gänze ausgeschöpft. Es ist enorm wichtig, Betroffene mit sozialen Projekten in unmittelbarer Wohnortnähe zu unterstützen“, betonte Prettner.