Mikroplastik-Belastung von Kärntner Gewässern wird überprüft

Bild: Büro LR.in Schaar
Sind Kärntens Fließgewässer mit Mikroplastik belastet und, wenn ja, wie stark? Dies wird derzeit im Rahmen einer groß angelegten Studie in Kooperation mit dem Umweltbundesamt in Wien untersucht. „In Kärnten werden elf Fließgewässer-Stellen an sechs Gewässern untersucht – sowohl große Flüsse wie Drau und Gurk als auch kleinere Bäche. Eine Beprobung des Wörthersee-Abflusses Sattnitz soll Aufschluss über die Mikroplastik-Belastung des Wörthersees geben“, informiert Umwelt-Landesrätin Sara Schaar. Untersucht werden auch Fließgewässer in der Nähe von plastikverarbeitenden Betrieben sowie von Oberflächenentwässerungen von Straßen bzw. Parkflächen. Dadurch soll sich zeigen, ob Mikroplastik nach einer Vorreinigung des Wassers vorhanden ist.

„Eine Beprobung des Wörthersee-Abflusses Sattnitz soll Aufschluss über die Mikroplastik-Belastung des Wörthersees geben.“

Für die Kärntner Studie wird Wasser abgepumpt und an Land unter kontrollierten Bedingungen gefiltert (je Probe ca. 15.000 Liter). Außerdem erfolgt auch eine Analyse von Sedimentproben von der Probestelle, um zu eruieren, ob sich Mikroplastik abgesetzt hat. „Derzeit gibt es keine standardisierten Beprobungen oder Auswertungen und auch keine Grenzwerte in Österreich, in der EU oder weltweit. Die Kärntner Studie soll auch dazu beitragen, bundesweite bzw. EU-weite Normen dahingehend auszuarbeiten“, so Schaar. „Sollten Mikroplastik-Belastungen vorliegen, müssen natürlich Maßnahmen ergriffen werden, wenn die Verursacher feststehen. Denn Mikroplastik hat in unserer Umwelt nichts verloren“, so die Umwelt-Referentin, die sich dafür einsetzt, dass diesem wachsenden Problem auf nationaler und EU-Ebene begegnet wird.

Studie soll 2022 vorliegen

Erste Beprobungen der Kärntner Fließgewässer fanden bereits Ende 2021 statt und werden 2022 weitergeführt. Die Vorarbeiten waren eine Herausforderung, denn für die einzigartige Art der Beprobung in Kärnten musste sogar ein Prototyp gebaut werden. Mit der Ausarbeitung der Proben und mit Beratungen wurde das Umweltbundesamt betraut. Noch im Jahr 2022 soll die Studie vorliegen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 70.000 Euro.