Das Land Kärnten forciert weiter seine Bemühungen möglichst viele Menschen von der Sinnhaftigkeit der Corona-Schutzimpfung zu überzeugen. Seitens der Politik setzen wir das um, was uns Expert*innen als sinnvollste und effizienteste Maßnahmen vorgeschlagen werden.
Corona-Schutzimpfung: Sachliche Aufklärung in den Kärntner Schulen
Das gilt insbesondere auch für die ausführlich diskutierte Frage, nach Impfungen in Schulen. Auf den ersten Blick scheint die Antwort auf die Frage, soll auch in Schulen geimpft werden, klar. Eine verantwortungsbewusste Politik, wie ich sie verstehe, wird aber keine Entscheidungen leichtfertig auf den ersten Blick hin treffen. Gerade in der Bekämpfung einer Pandemie müssen Entscheidungen nach Abwägung aller Fakten und Argumente erfolgen, muss dabei das Gesamtwohl der Bevölkerung im Mittelpunkt stehen, und dürfen mögliche weitreichende und langfristige negative Folgen nicht ausgeblendet werden. Schon gar nicht wenn es um die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen geht.
Diese Grundlage berücksichtigend wurde von den Expert*innen im Impfgremium dringend von Corona-Impfaktionen an Schulen gewarnt.
Die Gründe dafür reichen von fehlenden infrastrukturellen Voraussetzungen (die Impfstoffe müssen entsprechend kühl gelagert werden) bis hin zu den antizipierbaren gesellschaftspolitischen Folgen. Sollen Kinder und Jugendliche tatsächlich zum Faustpfand für eine leider noch zu hohe Zahl an Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern, die den absurden Theorien eines FPÖ-Obmannes Herbert Kickl anhängen, werden?
Ich spreche nicht von verunsicherten Eltern, die nur noch nicht mit faktenbasierten, wissenschaftlich begründeten Informationen überzeugt werden konnten. Soll die von der FPÖ und anderen Verschwörungsanhängern vorangetriebene Spaltung unserer solidarischen Gemeinschaft tatsächlich bis in die Gruppe unserer Kinder und Jugendlichen, bis in die Schule hineingetrieben werden? Ich will das jedenfalls nicht. Ich will, gestützt auf die Meinung von Expert*innen, jedenfalls verhindern, dass es zu Konflikten in der Schule, unter Schüler*innen und Eltern kommt. Genau das könnte aber passieren, wenn dann Schüler*innen, die sich impfen lassen wollen, von jenen, die das nicht wollen, oder deren Eltern das verbieten, getrennt zur Impfung gerufen werden. Man muss kein Hellseher sein, um zu erahnen, welche Folgen das für die Schüler*innen selbst und für ihre Familien haben kann.
Daher wird es stattdessen in den Kärntner Schulen sachliche Aufklärung zur Corona-Schutzimpfung geben und werden wir gemeinsam mit unseren Partnern – Rotes Kreuz, Österreichische Gesundheitskasse, Ärztekammer – niederschwellige Impfangebote auch speziell für impfbare Schüler*innen zur Verfügung stellen.
Peter Kaiser, Landeshauptmann
24.09.2021