„Die Bezeichnung ‚Tante‘ für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen ist nicht nur veraltet, sondern auch ein Rückschritt in der Anerkennung eines hochprofessionellen Berufs. Hier wird weit mehr geleistet, als lediglich Kinder zu betreuen – wir sprechen hier über Bildungsexpertinnen und -experten, welche die Grundlage für die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der nächsten Generation legen. Der Begriff ‚Tante‘ verkennt die anspruchsvolle Ausbildung, die pädagogische Expertise und die Verantwortung, die diese Fachkräfte täglich übernehmen. Er reduziert ihre Arbeit auf eine rein familiäre, informelle Rolle, anstatt ihren Status als wichtige Säulen des Bildungssystems zu würdigen.“
„Die Bezeichnung ‚Tante‘ für Kindergartenpädagoginnen und –pädagogen ist ein Relikt aus einer Zeit, in der die Arbeit von Frauen im Bildungs- und Betreuungsbereich systematisch abgewertet wurde. Es ist besonders problematisch, dass vor allem Berufe, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, häufig mit solchen Begriffen romantisiert und entprofessionalisiert werden. Dies trägt dazu bei, stereotype Geschlechterrollen‘ zu zementieren. Wenn wir ernsthaft Gleichstellung und Anerkennung fördern wollen, müssen wir nicht nur die Rahmenbedingungen für solche Berufe verbessern, sondern auch die Sprache reflektieren, mit der wir diese Berufe beschreiben. ‚Tante‘ ist in diesem Zusammenhang kein Ausdruck der Wertschätzung, sondern ein Rückschritt in eine Welt, in der wir unsere Kinder nicht aufwachsen sehen wollen.“