Der Reformationsempfang, ein alljährliches Forum der Begegnung mit Mitarbeitenden aus Kirche und Diakonie, Partnerinstitutionen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, fand gestern, Mittwoch, im Bambergsaal im Parkhotel Villach statt. Seitens der Landesregierung nahmen Landeshauptmann Peter Kaiser und seine Stellvertreterin Gaby Schaunig an der Veranstaltung teil.
Der Landeshauptmann dankte in seiner Ansprache den Kirchen beider Konfessionen für die gute Zusammenarbeit im gesellschaftlichen und karitativen Bereich. Exemplarisch erwähnte Kaiser etwa die Bekämpfung der Armut oder auch die Flüchtlingshilfe.
„Danke, dass es euch gibt“,
so Kaiser. Angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Herausforderungen, mahnte der Landeshauptmann mehr Selbstkritikfähigkeit ein.
„Es ist notwendig, dass sich Institutionen, wie die Kirche und Politik, ständig hinterfragen. Es gilt auf die Menschen zu hören, aber gleichzeitig auch der inneren Stimme und Überzeugung zu folgen“,
betonte Kaiser. In Bezug auf die die aktuellen Krisen, Pandemie, Migration und Klimawandel stellte Kaiser fest:
„Die Pandemie und die Migration sind Krisen, die einen Anfang und ein Ende haben werden. Der Klimawandel ist jedoch eine Crisis – also ein Wendepunkt – dem wir uns stellen müssen: Wir dürfen das Wachstum nicht über alles stellen und müssen die Fähigkeit des Verzichts neu erlernen“.
Die Festansprache zum Thema „Glaube“ hielt Hubert Patterer, Chefredakteur der Kleinen Zeitung Steiermark. Der im Gailtal aufgewachsene Journalist sprach in seiner Rede über seine persönlichen Erfahrungen, die er als Sohn einer gemischtkonfessionellen Familie gemacht hatte.
„Wir haben eine hybride Glaubenspraxis gelebt und das Beste aus beiden Welten herausdestilliert“,
erzählte Patterer. Für Patterer befinden sich sowohl Kirche, als auch Medien in einer Vertrauenskrise.
„Es wird uns vorgeworfen, dass wir ein Schweigeabkommen mit den Mächtigen haben“,
sagte Patterer und mahnte, dass die Krisen die Gesellschaft auseinanderreißen würden.
Im Zuge des Reformationsempfanges wurde Sylvia Regatschnig und Wolfgang Sölle das Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie, von Hubert Stotter, dem Präsidenten der Diakonie Österreich, verliehen. Die Andacht gestaltete Superintendent Manfred Sauer. Für die musikalische Umrahmung zeichneten sich Gerhard Jäger und Martin Lehmann verantwortlich.
Quelle: LPD Kärnten
