Land Kärnten beteiligt sich an Aktionstagen gegen Lebensmittel-Verschwendung

Lebensmittel-Verschwendung ist ein globales Problem – aus moralischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht.

„Weltweit landet rund ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll und das obwohl gleichzeitig in Teilen der Erde Millionen Menschen an Hunger leiden. Laut Vereinten Nationen ist Lebensmittel-Verschwendung außerdem für acht bis zehn Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Daher lautet die UN-Zielvorgabe, diese Abfälle bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren“,

fasst Umwelt- und Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar die Problematik zusammen. Um auf dieses Problem noch stärker aufmerksam zu machen, beteiligt sich das Land Kärnten an den österreichweiten Aktionstagen unter dem Motto „Nix übrig für Verschwendung“ rund um den Welttag gegen Lebensmittel-Verschwendung am 29. September und unterstützt die Initiative auch finanziell. 
Die Aktionstage, ins Leben gerufen von der Initiative „United Against Waste“, finden zwischen 26. September und 2. Oktober statt und dienen speziell der Bewusstseinsbildung zur Lebensmittel-Abfallvermeidung in der Außer-Haus-Verpflegung, aber auch in den eigenen vier Wänden. Informationen dazu findet man auf nixübrig.at.
Auch das Elisabethinen-Krankenhaus (EKH) in Klagenfurt beteiligt sich an den Aktionstagen und ging im Vorjahr sogar noch einen Schritt weiter. Das EKH unterzog sich einem Abfall-Monitoring der Initiative „United Against Waste“. Das Ergebnis: Während der entsorgte, vermeidbare Lebensmittel-Abfall in Österreichs Krankenhäusern durchschnittlich 31 Prozent der ausgegebenen Essensmenge ausmacht, zählte das EKH mit 21 Prozent zu den besten Zehn von 44 unter die Lupe genommenen Krankenhäusern in Österreich. Rund 500 Portionen werden täglich im EKH frisch zubereitet, mit der Verpflegung von Mitarbeitenden sowie Patientinnen und Patienten betraut ist die Markas GmbH. 
Elke Haber, kaufmännische Direktorin im EKH, zur Nachhaltigkeitsstrategie: „Für das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt hat sich in der Umwelt-Beurteilung im Zuge der EMAS-Zertifizierung herausgestellt, dass die größten Nachhaltigkeitshebel bei Energie-Einsatz, Abfall-Aufkommen und Wasserverbrauch liegen. Deshalb setzen wir gezielt Maßnahmen: von Energieeffizienz, der Ökologisierung unseres Fuhrparks, über Regionalität in der Küche bis hin zur Zusammenarbeit mit ,United Against Waste‘.“ 
Klaus Weis, Food Manager der Markas GmbH, über konkrete Maßnahmen:

„Gemeinsam mit ,United Against Waste‘ überwachen wir unsere Lebensmittel-Abfälle – so können wir bei Bedarf gegensteuern. Wir analysieren zudem regelmäßig unsere Teller-Retouren, um Gerichte und Portionsgrößen basierend darauf anzupassen. Die Rezepturen der Speisen werden bei uns elektronisch genau berechnet, um Überproduktion zu vermeiden.“

Patientinnen und Patienten wie Mitarbeitende haben bei Komponenten oder Menü-Bestandteilen die Wahl, um Teller-Retouren vorzubeugen. Bleibt dennoch etwas übrig, dürfen die Küchen-Mitarbeitenden Überbestände mit nach Hause nehmen. Verpackungsmüll wird reduziert, indem Waren in verschließbaren Hochregalen statt in folierten Gebinden geliefert werden, Gemüse über regionale Händler in Mehrwegkisten bestellt wird, Kartoffeln in größeren Mengen angeliefert werden etc.

„Wenn Lebensmittel ungenutzt im Müll landen, gehen wertvolle Ressourcen wie Energie, Wasser und Arbeitskraft verloren. Ich freue mich, dass Kärntner Betriebe wie das Elisabethinen-Krankenhaus in ihrer Rolle als Großverpfleger auch Verantwortung für die Abfall-Vermeidung übernehmen. Sowohl für den Klimaschutz als auch vor dem Hintergrund der Energiekrise und den aktuellen Preissteigerungen bei Lebensmitteln ist Lebensmittel-Abfallvermeidung ein wesentliches Anliegen“,

lobt Schaar dieses Engagement.
Die Landes-Umweltabteilung fördert über das Effizienzprogramm „ökofit Kärnten“ im Rahmen des Programms „Küchenprofi(t)“ die Beratung von Küchen-Betrieben – samt individueller Abfall-Analyse und Begleitung bei der Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen. 50 Prozent der Kosten werden übernommen. „Die Beraterinnen und Berater sind vor Ort in den Betrieben tätig und prüfen den Weg der Lebensmittel genau – von der Anlieferung über die Lagerung und Zubereitung bis hin zur Entsorgung. Sie zeigen individuelle Einsparungsmöglichkeiten auf. So lässt sich nicht nur der Lebensmittel-Abfall reduzieren, auch Kosten werden gespart und – das Wichtigste: Die Umwelt wird entlastet“, lädt Schaar noch mehr Küchen-Betriebe ein, am „Küchenprofi(t)“-Programm und an den Aktionstagen teilzunehmen.