Klimastudie für Kärnten liegt vor

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Klimastudie öffnen
Bei der heutigen Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung präsentierte Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar Eckpunkte der Kärntner Klimastudie, die nun auf Basis einer wissenschaftlichen Begleitung, u. a. durch die renommierte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, vorliegt.

„Diese Klimastudie zeigt, inwiefern bisher gesetzte Maßnahmen des Landes Kärnten zum Erreichen der Klimaziele gegriffen haben. Es wurden EU-weite sowie österreichweite Zielsetzungen von der Wissenschaft auf Kärnten heruntergebrochen – mit dem Ziel der Klimaneutralität 2040, also analog zum Bundesziel. Die Studie beinhaltet weiters Zielerreichungsszenarien, Empfehlungen und Erwartungen auf wissenschaftlicher Basis für die einzelnen Sektoren in Kärnten“,

so Schaar.
Zu bisherigen Klimaschutz-Maßnahmen stellt die Wissenschaft dem Land Kärnten ein gutes Zeugnis aus: Mit einem Gesamtanteil von 58,8 Prozent (Österreich-Schnitt: 36,5 Prozent) bei erneuerbaren Energien liegt Kärnten an der Spitze Österreichs. Die Treibhausgas-Emissionen konnten seit 2005 (bis 2020) um über 22 Prozent gesenkt werden. Die höchsten Einsparungen wurden in den Sektoren Energie, Gebäude, Raumwärme und Abfallwirtschaft erzielt. Schaar:

„Darauf ruhen wir uns aber natürlich nicht aus, wir werden gemeinsam unsere ambitionierte Klimaschutz-Arbeit im Einklang mit internationalen und nationalen Rahmenbedingungen weiterhin fortsetzen und gegebenenfalls verstärken.“

Aus Sicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müsste Kärnten in allen Sektoren zusammen die Treibhausgas-Emissionen bis 2040 (auf Basis 2005) um 94 Prozent reduzieren. Die von der Wissenschaft für Kärnten empfohlenen differenzierten Zielpfade in den einzelnen Sektoren sind Empfehlungen für die weitere Klimaschutz-Arbeit. Damit besitzt Kärnten als erstes Bundesland Österreichs eine solche Spezifizierung. Außerdem enthält die Studie Empfehlungen und Vorschläge für Maßnahmen für die Klimawandel-Anpassung und die Klimaszenarien in Kärnten.
Die Ergebnisse werden nun gemeinsam mit allen Regierungsmitgliedern, allen Fachabteilungen des Landes, den Sozialpartnern, NGOs – u. a. auch mit den Kärntner Klimaräten – analysiert, um in weiterer Folge ein konkretes und auch umsetzbares Maßnahmen(-Bündel) festzulegen.

„Die konkreten Maßnahmen bzw. konkreten Zielpfade Kärntens zur Klimaneutralität 2040 fließen dann in den nächsten Zwischenbericht zur Klima-Agenda Kärnten ein. Die Klimastudie gibt die Ziele in den Sektoren vor, mit der Klima-Agenda arbeiten wir gemeinsam an den umzusetzenden Maßnahmen. Diese Strategie wird in weiterer Folge laufend evaluiert (alle zwei Jahre) und an gegebenenfalls veränderte Rahmenbedingungen angepasst“,

so Schaar. 
In diesem Zusammenhang verwies die Landesrätin auch auf die „Taskforce erneuerbare Energie“, die ein Ergebnis einer eigens von Landeshauptmann Peter Kaiser beauftragten Arbeitsgruppe des Landes ist und welche gemeinsam mit den Sozialpartnern erste Maßnahmen festgelegt hat. In der heutigen Regierungssitzung wurden die Weichen für diese Taskforce gestellt, die künftig eine zentrale Anlaufstelle für Projektwerbende sein wird, die Projekte zum Erneuerbaren-Ausbau planen. Diese Taskforce wird in der Abteilung 8 (Umwelt, Energie und Naturschutz) angesiedelt sein und gemeinsam mit Expertinnen und Experten anderer Fachabteilungen und Sachverständigen für Projektwerbende beratend, informierend und koordinierend tätig sein. 

„Kärnten erzeugt Strom aus Erneuerbaren mittlerweile zu 100 Prozent bilanziell. Trotzdem: Unser Ziel mit dieser Taskforce ist es, frühzeitig Problemstellungen im Rahmen eines möglichen Genehmigungsverfahrens im Erneuerbaren-Ausbau zu erkennen. Es geht darum, den Projektwerbenden die Möglichkeit zu geben, die jeweils benötigten Vorbereitungen vollständig und zweckmäßig zu erfüllen, um in weiterer Folge eine rasche Genehmigungsabwicklung zu ermöglichen. Erfahrungen haben bisher gezeigt, dass sich Bewilligungsverfahren einerseits wegen mangelhafter Einreichunterlagen und andererseits auch wegen Einsprüchen Dritter in die Länge ziehen können“,

schließt Schaar.