Kärntner Energielenkungsbeirat zum Status quo

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Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine tagte heute der Kärntner Energielenkungsbeirat, den die Vorsitzende Energie-Landesrätin Sara Schaar bereits am Montag einberufen hatte. Inhalte der Besprechung waren Informationen aus der gestrigen Sitzung des Energielenkungsbeirates des Bundes und eine Einschätzung der Ist-Situation.

Zum Status quo

„Im Bund wurde gestern festgestellt, dass derzeit kein Anlassfall für die Auslösung einer Energielenkung vorliegt. Die Gasflüsse nach Österreich sind nach wie vor uneingeschränkt gegeben. Das Worst-Case-Szenario sieht so aus, dass die Gaslieferungen aus Russland plötzlich stoppen. Wäre dies heute der Fall, so würden nach Einschätzungen der Expertinnen und Experten die Gasvorräte in Österreich bis in Kalenderwoche 17, also bis Ende April, ausreichen. Für etwaige Lenkungsmaßnahmen zur Sicherung der Erdgas-Versorgung, also etwa Kontingentierungen von Gas, ist ausschließlich der Bund zuständig“, informiert Schaar. Sollte es tatsächlich zu Problemen mit Gaslieferungen kommen, wird die so genannte Energielenkung schlagend. In einem ersten Schritt würde der Bund Industrie und Wirtschaft zu freiwilligen Sparmaßnahmen auffordern. Greifen diese nicht, ordnet der Bund verpflichtende Maßnahmen für Industrie und Wirtschaft an. „Wichtig ist, zu wissen, dass Haushalte, die mit Gas heizen, von solchen Maßnahmen nicht betroffen wären, denn sie gelten als geschützte Verbraucher. In der Versorgung mit Gas würden sie mit höchster Priorität versorgt werden.“

Der Kärntner Energielenkungsbeirat

Der Kärntner Energielenkungsbeirat, der regelmäßig zusammenkommt, berät den Landeshauptmann im Fall von Lenkungsmaßnahmen im Strombereich. „Kärnten ist auch für krisenhafte Entwicklungen bzw. Situationen im Bereich der Stromversorgung bestens gerüstet. Es gibt detaillierte Pläne, die natürlich eng mit dem Bundesministerium und mit der Energie-Control Austria abgestimmt sind. Wir sind gut vorbereitet und können notwendige Schritte, sollten im Bereich der Stromversorgung Lenkungsmaßnahmen erforderlich werden, sofort setzen“, so Schaar.
Im Kärntner Energielenkungsbeirat sitzen neben Vertretern des Katastrophenschutzes des Landes auch Vertreter der Sozialpartner und der Energieerzeuger.
Nichtsdestotrotz, so Schaar, sei das Gebot der Stunde:

„So schnell wie möglich raus aus Gas und Öl! Es ist dabei wichtig, die Menschen so gut wie möglich – durch attraktive Förderungen – bei diesem Ausstieg zu unterstützen.“