Integrationspreis „gemeinsam.gewinnt“ vier Mal vergeben!

Büro LR.in Schaar

Nach einer coronabedingten Pause im Jahr 2020 hat das Land Kärnten heuer im Rahmen der Umsetzung des Integrationsleitbildes „Gemeinsam in Kärnten“ zum zweiten Mal den Integrationspreis „gemeinsam.gewinnt“ ausgeschrieben.

„Ziel dieser Auszeichnung ist es, zivilgesellschaftliches Engagement sowie aktive Gemeinden und Unternehmen in der Integrationsarbeit vor den Vorhang zu holen und ihre Leistungen für ein friedliches Zusammenleben in Kärnten zu würdigen“,

unterstreicht Integrationsreferentin Landesrätin Sara Schaar, die nun die Urkunden an die Siegerinnen und Sieger des diesjährigen Integrationspreises online überreichte.

Miteinander und Zusammenhalt in der Gesellschaft

Der Kärntner Integrationspreis, der in insgesamt drei Kategorien („gemeinsam.arbeiten“ – Unternehmen, „gemeinsam.vor.ort“ – Gemeinden, „gemeinsam.begegnen“ – Zivilgesellschaft) vergeben wird, soll Aktivitäten, die Begegnung und Partizipationsmöglichkeiten von geflüchteten Menschen und der Bevölkerung in Kärnten fördern, sichtbar machen. „Es freut mich, dass trotz zum Teil erschwerter Rahmenbedingungen durch die Pandemie Integrationsprojekte umgesetzt wurden und werden, die zum Abbau von Vorurteilen beitragen und das Miteinander sowie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft fördern“, hebt die Integrationsreferentin das Engagement der Projektverantwortlichen und die Bedeutung der ausgezeichneten Aktivitäten hervor.
Für die Bewertung der eingereichten Projekte wurden von der Fachjury auch Kriterien wie Nachhaltigkeit, die Berücksichtigung von Gender Mainstreaming und ein effizienter Ressourceneinsatz herangezogen, informiert Mandana Poureh, Integrationsbeauftragte des Landes Kärnten.

Kategorie „gemeinsam.arbeiten“

In der Kategorie „gemeinsam.arbeiten“ holte sich die Diakonie de La Tour mit „A:Life 2.0 – Asyl & Lehre in Kärnten“, ein Projekt zur nachhaltigen Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchterfahrung, den diesjährigen Integrationspreis. „Das Projekt fördert die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung, denen der Zugang zu formaler Bildung oder einer sicheren Arbeitsstelle in den Herkunftsländern oft verwehrt bleibt“, beschreibt Jurymitglied Gerda Posratschnig (Abteilung 13, Gesellschaft und Integration). Aufgrund der langjährigen Kooperation mit arbeitsmarktrelevanten Stakeholdern (u. a. Industriellenvereinigung, Arbeitsmarktservice und Wirtschaftskammer) wurde das Projekt von der Jury als „sehr nachhaltig“ eingestuft.

Kategorie „gemeinsam.vor.ort“

Das Projekt „Kultursommer Krumpendorf“ des Klimabündnis Österreich holte sich in der Kategorie „gemeinsam.vor.ort“ den ersten Platz. Der Kulturinitiative Krumpendorf, einer Kooperation zwischen dem Klimabündnis, der Gemeinde Krumpendorf, der Pfarre Krumpendorf, der Plattform „Lust auf Gerechtigkeit“, der Weltläden etc., geht es unter dem Motto „about climate change – human rights, bio & fair“ um die Vermittlung von gesellschaftspolitischen Zukunftsperspektiven. „Integraler Bestandteil ist die Miteinbindung sozial benachteiligter Menschen. So wird beispielsweise bei vielen Veranstaltungen ein*e Asylwerber*in eingeladen, ihre*seine Geschichte zu erzählen“, fasst Posratschnig zusammen. „Das Projekt spricht ein breites Publikum mit einer Reihe wichtiger Themen, wie Klimaschutz, Rassismus, Menschenrechte und Integration, an.“

Kategorie „gemeinsam.begegnen“

Gleich zwei Projekte teilen sich 2021 den ersten Platz in der Kategorie „gemeinsam.begegnen – Zivilgesellschaft“. „Beide Projekte sind aus Sicht der Jury absolut auszeichnungswürdig, deshalb haben wir uns dazu entschieden, den Stockerlplatz zwei Mal zu vergeben“, gratuliert Landesrätin Schaar den Gewinnern. In dieser Kategorie überzeugen konnten das Projekt „Hera – Gegen Gewalt an Mädchen und Frauen“ von „EqualiZ“ (ehemals Mädchenzentrum Klagenfurt) in Zusammenarbeit mit der Diakonie de La Tour und der Frauen- und Familienberatungsstelle WIFF sowie die „Integrationsinitiative Familie“ des Vereins Aspis. „Hera“ ist ein Empowerment- und Peer-Education-Projekt, das sich vorrangig an Mädchen und Frauen mit Migrationsbiografie richtet, mit dem Ziel, das Thema Gewalt gegen Frauen geschlechterübergreifend zu enttabuisieren. „Es geht darum, stereotype Geschlechterrollen zu hinterfragen, sowohl Opfer- als auch Täterrollen zu reflektieren und neue Verhaltensweisen zu eröffnen“, informiert Jurymitglied Hans Karl Peterlini (Institutsabteilungsleiter am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung).
Die „Integrationsinitiative Familie“ des Vereins Aspis zeigt vor, wie langjährige Integrationsarbeit gelingen kann. „Das Projekt, das sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richtet, verbindet Sport und Freizeitbetätigung mit Reflexions- und Selbsterfahrungsgruppen“, so Peterlini. „Aus dem langjährigen Einsatz für die Integration aus Tschetschenien geflüchteter Menschen ist ein umfassendes Projekt, bestehend aus ganzjährigen Sportworkshops, Fußballspiel mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, einer Fußballgruppe für Frauen aus Afghanistan, einer Selbsterfahrungsgruppe mit russischsprachigen Frauen, Reflexionsgruppen mit männlichen Migranten, geworden.“

5.000 Euro pro Siegerprojekt

Die vier Gewinnerprojekte wurden mit je 5.000 Euro ausgezeichnet. Teilnahmeberechtigt waren alle NGOs, Vereine, Initiativen, Gemeinden und Unternehmen mit Sitz und Wirkungsbereich in Kärnten, welche mit ihren Maßnahmen und Projekten die Integration von Zuwanderinnen und Zuwandern in Kärnten fördern.
Nähere Informationen gibt es unter integration.ktn.gv.at sowie beim Amt der Kärntner Landesregierung, Abt. 13 – Gesellschaft und Integration, UA Flüchtlingswesen einschließlich Grundversorgung und Integration, Tel.: 050 536-33010, E-Mail: abt13.integration@ktn.gv.at.