HCBD/HCB im Görtschitztal: Engmaschiges Monitoring bestätigt Entwarnung

Schafften Fakten zum Thema HCB- und HCBD-Belastungen von Fischen in der Gurk: Günther Weichlinger, Sara Schaar und Gunther Vogl (von links). Foto: Büro LR.in Schaar
Im Rahmen einer Pressekonferenz informierten heute, Montag, Umwelt-Landesrätin Sara Schaar, Günther Weichlinger, Leiter der Landes-Umweltabteilung, und Gunther Vogl von der Abteilung 5 im Amt der Kärntner Landesregierung (ILV Kärnten) über HCB- und HCBD-Belastungen von Fischen in der Gurk.

„Die Menschen im Görtschitztal waren lange genug vom HCB-Skandal belastet, was allerdings nicht mehr der Fall ist. Das Land Kärnten verfügt über ein sehr engmaschiges Monitoring-Netz und daher kann ich versichern, dass sich sämtliche HCB- und HCBD-Wasser-Werte – im Grundwasser sowie in der fließenden Welle der Gurk – signifikant verbessert haben. Es gibt also Entwarnung für das gesamte Gebiet, die abgeschlossene Sicherung der Altlast K20 in Brückl zeigt Wirkung, die Belastungen sind zurückgegangen“,

informierte Schaar. Bei der Sanierung der Altlast K5 handelt es sich um einen langfristigen Prozess, der noch läuft.
 
Was die HCBD-Belastung bei Fischen, aktuell Thema in der medialen Berichterstattung, betrifft, so habe diese wenig Aussagekraft für die Qualität der Altlastensanierungen.

„Die Beprobungen bei Fischen dienen ausschließlich der Lebensmittelsicherheit und liefern die Antwort auf die Frage, ob Fische aus diesem Bereich für den Verzehr geeignet sind. Zur Sicherheit der Menschen gibt es seit über zehn Jahren eine Verzehrwarnung, die sicherlich noch einige Jahre aufrecht bleiben muss“,

so Schaar.
 
Vogl bergründete dies so:

„Die HCBD-Werte in den beprobten Fischen unterliegen einer extremen Schwankungsbreite. Es kommt nämlich stark darauf an, welche Fischarten beprobt werden und welches Alter bzw. welche Größe die Fische aufweisen.“

HCBD (auch HCB) befindet sich im Sediment der Gurk und wird nur sehr langsam abgebaut. Über die Nahrungskette gelangen diese Substanzen in die Fische und werden angereichert. Ältere Fische sind somit stärker belastet als jüngere.

„Aus fachlicher Sicht kann aufgrund der großen Schwankungsbreite der Messwerte in Fischen keine Aussage über die Entwicklung der Situation in den letzten Jahren getroffen werden. Dafür ist das Monitoring des Oberflächenwassers besser geeignet“,

so Vogl, der betonte, dass weitere Messungen bezüglich HCB- und Quecksilber-Belastung bei Fischen unauffällig seien.  
 
Auf die HCBD-Belastung des Wassers, welche zeigt, ob die Altlastensanierungen greifen, ging Weichlinger näher ein:

„Sowohl bei der fließenden Welle der Gurk als auch bei Grundwasser-Proben oder beim Brunnen Rain, der von den Stadtwerken Klagenfurt betrieben wird, verzeichnen wir laufend Verbesserungen – alle Werte befinden sich weit unter den Grenzwerten. Es gibt also keinen Grund zur Besorgnis.“

Die Altlast K20 sei vollständig abgedichtet, Spülungen und Grundwasser-Entnahmen erfolgen laufend bei der Altlast K5.

„Da sich HCBD im Sediment befindet, wird es noch Jahrzehnte dauern, bis gar nichts mehr feststellbar ist. Aber wir sind auf einem guten Weg“,

bestätigte Weichlinger.