Gemeinsam Perspektiven für Kärnten schaffen

Foto: AK Kärnten
Sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzusetzen und deren Interessen nach bestem Wissen und Gewissen vertreten – dieses Ziel verfolgt die Arbeiterkammer-Vollversammlung nun schon seit 20 Jahren unter der Führung von AK-Präsident Günther Goach. Inflation, Teuerung und die daraus resultierenden Sorgen der Menschen standen bei der Sitzung heute, Donnerstag, im Fokus. Die eu-weit einzigartige Zusammenarbeit zwischen Regierung und Sozialpartnern als Garant für stetige Verbesserung hob Landeshauptmann Peter Kaiser als Ehrengast in diesem Rahmen hervor. Neben ihm nahmen zahlreiche weitere Ehrengäste wie AK-Direktor aD Winfried Haider, ÖGK-Kärnten-Landesstellenleiter Johann Lintner (ÖGK Kärnten), Beate Gfrerer von der Volkshochschule Kärnten, AK-Präsident aD Josef Quantschnig und AMS Kärnten-Chef Peter Wedenig an der Vollversammlung teil. Unter dem Titel „Angst und Angstmacherei. Für eine Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht“ referierte der bekannte Ökonom Markus Marterbauer.
Mit seiner Gratulation an Goach startete Kaiser seine Grußworte, nutzte aber gleichzeitig die Möglichkeit, Resumé über die gemeinsame Arbeit zu ziehen. Die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und den Arbeitnehmerorganisationen aber auch den Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Industrie und der Landwirtschaft sei eine ausgezeichnete.

„In den um die Sozialpartner erweiterten regelmäßigen Regierungssitzungen werden gemeinsame Perspektiven für Kärnten eingeleitet. Es handelt sich bei diesen Sitzungen um eine europaweit einzigartige Zusammenarbeit und sie sind ein wichtiges Puzzleteil einer vorbildlichen Arbeit in Kärnten“,

so der Landeshauptmann. Unter den bereits erreichten Punkten hob Kaiser die höchste Beschäftigungsquote und geringste Arbeitslosenquote seit Jahren hervor.

„Das ist ein deutliches Zeichen einer aufeinander abgestimmten Sozialpolitik“,

ist sich Kaiser sicher. Er fuhr fort:

„Auch das Kärntner Arbeitsmarktservice hat mit großartigen Maßnahmen entscheidend dazu beigetragen. Daraus schöpfen wir den Mut, weiterzumachen.“

Ein hervorragendes Zeugnis stellten laut Kaiser die Bürgerinnen und Bürger Kärnten im Rahmen einer eu-weiten Umfrage.

„Die Kärntnerinnen und Kärntner haben unser Bundesland die Lebensqualität betreffend an erste Stelle gewählt. Von 99 Prozent der Befragten gab es ein Sehr Gut oder ein Gut für die Lebensumstände in Kärnten.“

Bezugnehmend auf Marterbauers Referat betonte der Landeshauptmann:

„Das wachsendes Gefühl von Angst und Furcht in unserer Gesellschaft entsteht nicht zuletzt aus einer Dynamik, der wir gegensteuern können und müssen.“

So sei es dringend nötig, sich mit dem Fachkräftemangel in unserem Bundesland auseinandersetzen.

„Dabei muss klar sein, dass Leistung auch gerechten Lohn braucht. Es muss deutlicher werden, wie hoch der Wert der Arbeitskraft in unserer modernen Gesellschaft ist“,

so Kaiser. Der Sozialstaat ist laut Kaiser eine der größten Errungenschaften des letzten Jahrhunderts, er betonte aber:

„Es ist aber ein Modell, das ständig weiterentwickelt werden muss und dessen Finanzierung neu evaluiert und gesichert werden muss.“

Auch ÖGB-Landesvorsitzender Rene Willegger gratulierte Goach zu den Erfolgen in seiner Amtszeit. In seinen Grußworten ging Willegger aber auch auf die derzeit laufenden Kollektivvertragsverhandlungen und den Vorwurf zu hoher Forderungen ein.

„Ich darf daran erinnern, dass wir uns in den vergangenen Jahren immer in Bescheidenheit geübt haben. Die Forderungen liegen seit Jahren nur ganz leicht über der Inflationsrate – dasselbe passiert auch jetzt.“

Als „Frechheit“ bezeichnete er den Versuch, Förderungen und Bonuszahlungen der Bundesregierung gegenzurechnen.
Auf durchwegs positive Entwicklungen am Arbeitsmarkt blickte Goach in seinem Bericht zurück. Die derzeit niedrige Arbeitslosenquote sei einer entsprechenden Wirtschafts- und Strukturpolitik geschuldet.

„Gebot der Stunde ist es, dass wir jenen, die schwer vermittelbar sind, aber arbeiten wollen, eine Chance auf den Arbeitsmarkt bieten“,

so der AK-Präsident. Er sprach aber auch Mietpreiserhöhungen, die Lohnverhandlungen und Förderungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an, für die man sich auch weiterhin stark machen wolle. Als große Errungenschaft bezeichnete Goach das Kinderstipendium. Es sei ein bahnbrechendes Gesetz, das Familien massiv entlastet.
Quelle: LPD Kärnten