EU-RegionsWeek: Grenzüberschreitender Arbeitsmarkt größte Chance für die Jugend

Foto: Bram Laebens
Erfolgsgeschichte Europäische Woche der Regionen und Städte, kurz: EU-RegionsWeek. Über 18.000 Menschen aus Europa nahmen in Brüssel auch heuer teil, über 1.000 Rednerinnen und Redner nahmen von 10. bis 13. Oktober Bezug auf die aktuellen Herausforderungen, die keine Grenzen kennen.

„Arbeitssitzungen, Workshops, Ausstellungen und Networking-Events beschäftigen sich heuer mit dem ökologischen und digitalen Wandel und mit dem territorialen Zusammenhalt, speziell in Hinsicht auf das Europäische Jahr der Jugend“,

beschreibt LH Peter Kaiser als Mitglied des Ausschusses der Regionen diese Woche in Brüssel.
Kaiser diskutierte in diesem Zusammenhang im Workshop „Youth beyond borders. How to overcome obstackles“ am Donnerstag, mit Massimiliano Fedriga, Präsident von Friaul-Julisch-Venetien, Luciano Caveri, regionaler Minister für Bildung, Universität, Jugendpolitik und Europäisches der Region Valle d’Aosta, Angila Chada, Geschäftsführerin der Jugendinitiative „Springboard Opportunities“ (Nordirland) und mit Anna Krzeszowska-Hovanecz, Mitglied des Stadtrates von Kwidzyn und Direktorin des Vereins „Akwedukt“ (Region Pomorskie, Polen) sowie mit Christoph Roth, Leiter der Regionalvertretung des Saarlandes in Brüssel zum Thema grenzüberschreitender Arbeitsmarkt als große Chance für die Jugend und vor allem die Stärkung der Rolle junger Menschen.
Ihm, Kaiser, sei es wichtig, dass sich vor dem Hintergrund des Ukraine-Angriffskrieges der Gedanke des großen Friedensprojektes, das die EU darstelle, durch die Woche der Regionen als roter Faden ziehe.

„Wir befinden uns in Kärnten am Schnittpunkt dreier europäischer Kulturen, die eine große Chance darstellen. Die grenzüberschreitende, transnationale Zusammenarbeit auf regionaler Ebene ist eine der Erfolgsgeschichten innerhalb der EU und ist jetzt die Basis für die Bewältigung neuer Herausforderungen. Wir müssen die gemeinsame Vision eines großen, europäischen, Arbeitsmarktes, sehen“,

so Kaiser in seinem Statement.
Kaiser verwies auf das bestehende Projekt, SCET-NET, für Auszubildende ab 16 Jahren, das mit Friaul-Julisch-Venetien, dessen Regionspräsident Massimiliano Fedriga am Workshop unteren anderen teilnahm, gemeinsam geschaffen wurde, um den gegenseitigen Austausch zu ermöglichen.
Lehrlinge konnten im Rahmen von SCET-NET mehrere Wochen lang in einem Betrieb in Friaul arbeiten und Erfahrungen sammeln. Sämtliche bürokratische Notwendigkeiten, wie Sozialversicherung und Lehrlingsentschädigung, die Unterschiede in Italien und Österreich in der Lehrlingsausbildung, konnten laut Kaiser in diesem Projekt im Rahmen der EUREGIO gelöst werden.

„Das sind Projekte für die Zukunft, doch auch hier müsse wir nachschärfen. Wir müssen unsere Jugendlichen noch besser auf einen Auslandaufenthalt vorbereiten, wir müssen ihr Bewusstsein dafür schärfen und auch die Sicht auf den zu erlangenden Erfahrungsschatz ausweiten“,

so Kaiser.
Aber es seien laut Kaiser auch gemeinsame, europäische Rechtsvorschriften nötig, um Firmen, die für einen grenzüberschreitenden Austausch von Lehrlingen offen sind, ebenso wie die Lehrlinge selbst rechtlich abzusichern. Kaiser spricht damit die Koordination von Sozialversicherungssystemen an, wofür es einen klaren politischen Willen benötige.

„Durch das Pilotprojekt SCET-NET haben wir alle lernen können, die Herausforderungen erkannt, sodass daraus eine fixe Struktur werden kann, um jungen Menschen in Europa den grenzenlosen Arbeitsmarkt zugänglich machen zu können“,

weist Kaiser hin. Er plädierte weiters für eine wechselseitige Vereinfachung der Anerkennung von Zertifikaten.
ERASMUS sei beispielsweise ein gut funktionierendes System im Bereich Schule und Studium.

„Ich habe die Vision des EINEN Arbeitsmarktes, weltoffen, modern, um unsere Regionen schlussendlich damit als Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensräume zu stärken“,

hält Kaiser fest.
Insgesamt 209 Schülerinnen und Schüler der berufsbildenden höheren Schulen in Kärnten nutzten dieses Angebote. Davon besuchten 71 die Online-Sprachkurse und 138 nahmen an der digitalen Messe teil. Die Bildungsdirektion Kärnten hat damit ihr Ziel, für mindestens 50 Kärntner Schülerinnen und Schüler einen Austausch bzw. eine Interaktion mit Unternehmen in der Nachbarregion anzuregen und vorzubereiten, weit übertroffen.
In Italien nahmen 192 Schüler aus 6 Schulen und 14 Klassen an den Sektor-Workshops teil, insgesamt waren es 327 Workshop-Teilnehmer.
Kärnten war bis dato an allen 20 Ausgaben der ursprünglichen als Open Days gegründeten und seit 2016 als Europäischen Woche der Regionen und Städte fortgeführten Veranstaltungsreihe und arbeitete mit vielen Regionen Europas in zahlreichen Konsortien zusammen, in denen es immer wieder darum ging, die Regionen Europas zu stärken, ihre Mitsprache zu forcieren und die Kohäsionspolitik nicht nur beizubehalten, sondern auf die Unterschiedlichkeit der Regionen Rücksicht zu nehmen.
Quelle: LPD Kärnten