Einfacher, effizienter, nachhaltiger: Kärnten vereinheitlicht Müllsammlung in der Gelben Tonne

Präsentierten die neue Müllsammlung in der Gelben Tonne: Günther Albel, Sara Schaar, Sandra Wassermann, Hans Baumgartner und Horst Niederbichler (von links) - Fotohinweis: LPD Kärnten/Helge Bauer
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„Ab 1. Jänner 2023 werden in ganz Kärnten sämtliche Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam im Gelben Sack bzw. in der Gelben Tonne gesammelt. Unterschiedliche und oft verwirrende Informationen bezüglich der Sammelarten gehören damit endlich der Vergangenheit an“,

freut sich Umwelt-Landesrätin Sara Schaar.
Langjährige Bemühungen der sechs Abfallwirtschaftsverbände (AWV) in Kärnten und des Landes führen nun endlich zum Ziel. Das neue Sammelsystem wurde heute, Dienstag (6. Dezember 2022), im Rahmen einer Pressekonferenz in Klagenfurt von Schaar gemeinsam mit Villachs Bürgermeister Günther Albel, Geschäftsführer des Zusammenschlusses der Kärntner AWVs und Vorsitzender des AWV Villach, Klagenfurts Stadträtin Sandra Wassermann, Vorsitzende des AWV Klagenfurt, und Hans Baumgartner (ARA) vorgestellt.

Einheitliche Sammlung in ganz Kärnten

Bisher war Kärnten „zweigeteilt“, was die Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen betrifft: Innerhalb der AWVs Klagenfurt, Villach und Völkermarkt/St. Veit wurden Plastikflaschen, Getränkeverbundkartons (Tetra Pak) und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt, Kunststoff-Folien kamen allerdings in den Restmüll. Ein anderes Bild innerhalb der AWVs Spittal, Westkärnten und Lavanttal: Plastikflaschen und übrige Kunststoff-Leichtverpackungen (Becher, Folien) waren in derselben Tonne zu finden, allerdings wurden Metallverpackungen getrennt gesammelt – in blauen Behältern auf Sammelinseln. Diese wird man künftig nicht mehr sehen.

„Nun wird Umweltschutz durch Abfalltrennung einfacher, effizienter und nachhaltiger. Damit wird dem von der Landesregierung beschlossenen Kärntner Abfallwirtschaftskonzept Rechnung getragen, in dem eine einheitliche Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen bereits 2018 als Ziel definiert wurde“,

freut sich Schaar, dass „von Bundesseite nun auch die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen wurden, für die wir als Land Kärnten lange gekämpft haben“.

„Ich bin davon überzeugt, dass die Menschen in Kärnten diese Anpassung mittragen werden und dass damit ein wertvoller Beitrag zu sinnvollem und nachhaltigem Recycling geleistet wird, damit wertvolle Rohstoffe so lange wie möglich im Kreislauf gehalten werden.“

Plus 20 Prozent bei Sammelquote wird erwartet

Die Umstellung, die mit 1. Jänner auch in Niederösterreich, Salzburg, Wien und in einigen Bezirken Oberösterreichs erfolgen wird, soll dazu führen, dass noch viel mehr Verpackungen recycelt werden. Erwartet wird ein Plus von 20 Prozent bei der Sammelquote, wodurch die Recyclingquote von Kunststoff-Verpackungen verdoppelt werden soll. Das ist das österreichweite Ziel, um die EU-Recyclingziele zu erreichen.

„Durch eine Erhöhung der Sammelmengen in Kombination mit einer vertieften Sortierung und optimierten Verwertung können diese Ziele erreicht werden“,

ist Schaar überzeugt.

Stoffe im Kreislauf halten

„Natürlich ist es am besten, wenn Abfälle erst gar nicht entstehen. Daher ist die Vermeidung von Abfällen das Gebot der Stunde. Ganz werden wir sie allerdings nicht vermeiden können. Damit stehen wir vor der Herausforderung, Produkte möglichst lange zu verwenden oder sie im Sinne einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft möglichst lange in einem Kreislauf zu halten (Mehrweg). Die nächstbeste Möglichkeit, zumindest Stoffe in diesem Kreislauf zu halten, ist eine funktionierende Recyclingwirtschaft. Und dabei spielt der Faktor Mensch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Alt- und Wertstoffe so zu sammeln, dass sie sinnvoll weiterverarbeitet werden können. Unser angepasstes Sammelsystem für Leicht- und Metallverpackungen wird es den Bürgerinnen und Bürgern erleichtern, das umzusetzen und dabei mitzumachen“,

bemerkt Albel.

Erleichterungen für Gemeinden

Die Abholintervalle der Gelben Tonnen bzw. Säcke werden natürlich angepasst, auf der anderen Seite werden sich Restmüll-Mengen reduzieren.

„Auch die Verschmutzung im Bereich der Müllinseln in den Gemeinden wird verringert, wodurch eine Kostenersparnis für die Kommunen zu erwarten ist. Außerdem fallen zahlreiche Wege der Bürgerinnen und Bürger zu den Sammelinseln weg – ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz. Apropos Klimaschutz: Plastik wird aus Erdöl gewonnen. Wer recycelt, spart also Erdöl“,

so Schaar, die abschließend betont:

„Müllvermeidung bzw. -reduktion ist trotz verbessertem Recycling oberstes Gebot, also weniger Verpackungen, mehr Mehrweg, Alternativen zu Kunststoff bevorzugen. Und: Abfälle niemals achtlos wegwerfen bzw. illegal in der Landschaft entsorgen!“

Anhang: Was gehört in Zukunft in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack?