AKW Krško: „Umweltbericht ist absolut intransparent!“

Die Umwelt-Landesrätinnen Ursula Lackner (Steiermark, links) und Sara Schaar (Kärnten) kritisieren den Umweltbericht im Rahmen des grenzüberschreitenden UVP-Verfahrens zur Laufzeitverlängerung des AKW Krško. - Fotohinweis: Büro LR.in Schaar
Im Rahmen eines Online-Meetings diskutierten die für den Umwelt-Bereich zuständigen Landesrätinnen Sara Schaar (Kärnten) und Ursula Lackner (Steiermark) kürzlich den Umweltverträglichkeitsbericht zum Atomkraftwerk (AKW) Krško in Slowenien. Die Laufzeit des AKW (aktuelle sind es 39 Jahre) soll ja bekanntlich um weitere 20 Jahre verlängert werden, wenn es nach den Betreibern geht. Dann wäre das AKW Krško, das nur etwa 70 Kilometer von Österreichs Grenze entfernt liegt, von 1983 bis 2043 (!) am Netz – und das in einem Gebiet mit sehr hohem Erdbeben-Risiko, wie auch einige Vorfälle in jüngster Vergangenheit gezeigt haben. Stresstests zeigen außerdem, dass der 39 Jahre alte Reaktor bereits jetzt einen bedenklichen technischen Zustand aufweist.
Österreich beteiligt sich am grenzüberschreitenden UVP-Verfahren zur Laufzeitverlängerung.

Bericht nicht transparent

„Dieser Umweltbericht ist absolut intransparent. Nicht nur, dass darin die Erdbebengefahr nach wie vor als gering eingestuft wird – der Bericht beinhaltet auch keine Alternativen-Prüfung zur Laufzeitverlängerung“, so Lackner und Schaar. Natürlich sei ein Umstieg auf erneuerbare Energien nicht von heute auf morgen möglich, doch die Landesrätinnen vermissen einen Stufenplan für den Erneuerbaren-Umstieg.

„Bei der länderübergreifenden UVP, die nun läuft, müssen alle seismologischen und geologischen Grundlagen in diesem sensiblen Gebiet berücksichtigt werden, was zur Zeit des Baues nicht der Fall war“, fordern die beiden Umwelt-Landesrätinnen.

Jede und jeder kann Stellung beziehen!

Die österreichische Umwelt-Organisation Global 2000, mit der die beiden Bundesländer in engem Austausch stehen, stellt außerdem eine Muster-Stellungnahme zur Verfügung, an der sich jede und jeder beteiligen kann und soll. Alle Stellungnahmen werden dann an die slowenische Behörde weitergeleitet. „Wir werden weiterhin alles tun, um eine Laufzeitverlängerung zu verhindern“, versichern Schaar und Lackner. 
   

„Atomkraft ist weder grün, noch eine Übergangstechnologie auf dem Weg zur Klimaneutralität! Wir alle in Europa müssen rasch auf Erneuerbare umsteigen, was uns die aktuelle Situation wieder deutlich vor Augen führt. Dieser Umstieg muss sozial gerecht vonstatten gehen, wir müssen und werden alle Menschen dabei mitnehmen“, schließen die Umwelt-Referentinnen.

Die Muster-Stellungnahme bzw. die Möglichkeit, Teil des offiziellen Verfahrens zu werden, hier (Frist: 8. April 2022): www.global2000.at/akw-krsko-stellungnahme