Abstimmungsfeier in Villach: Volksabstimmung war ein Bekenntnis zur Demokratie

Foto: LPD Kärnten/Steinacher
Der traditionellen Gedenkfeier am Oberen Kirchplatz in Villach anlässlich der Kärntner Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 wohnte vergangenen, Samstag, Landeshauptmann Peter Kaiser bei. Kaiser rief in seiner Festrede in Erinnerung, dass das Ergebnis der Volksabstimmung auch ein klares Bekenntnis zu einer jungen Demokratie war.

„Ein Ergebnis, bei dem wir nicht vergessen dürfen, dass auch viele slowenischsprachige Mitbürgerinnen und Mitbürger für Österreich und damit die Staatsform der Republik gestimmt haben“,

betonte Kaiser und verwies darauf, dass es gerade in der heutigen Zeit wichtig sei, für die demokratischen Grundrechte einzutreten.

„Wir sind all jenen zum Dank verpflichtet, die damals für Kärnten, für den Verbleib in einer Demokratie eingestanden sind und nun liegt es an uns diese demokratischen Werte zu leben und zu erhalten“,

so Kaiser. In einem historischen Rückblick, der über den Ortstafelsturm und die Ortstafellösung reichte, zeichnete Kaiser nach, dass die demokratischen Grundwerte ein zerbrechliches Gut sind, aber gleichzeitig auch immer das Potential einer Lösung in sich tragen.

„Es ist uns gelungen Polarisierungen zu überwinden und die Kärntner Gesellschaft zu einen“,

stellte Kaiser fest. Der Landeshauptmann betonte, dass man aus der Geschichte auch Lehren ziehen muss, um die aktuellen Krisen erfolgreich bewältigen zu können.

„Wir werden aktuell von vielen Krisen gefordert. Wir können diese bewältigen, wenn wir – wie es bei der Volksabstimmung der Fall war – das Gemeinsame in den Mittelpunkt stellen“,

verdeutlichte Kaiser.
Bürgermeister Günther Albel betonte, dass das Gedenken ein wichtiger Teil unserer Identität ist.

„Es bringt uns zum Nachdenken und lädt uns zum Reflektieren ein – über die Welt, die Freiheit und den Frieden“,

sagte Albel und erinnerte, dass das Krieg nach Europa zurückgekehrt ist und der Wohlstand, den unsere Vorgängergenerationen aufgebaut haben, nun erstmals in Gefahr ist.

„Freiheit ist nicht selbstverständlich, sie gilt es zu erhalten. Um die aktuellen Krisen bewältigen zu können, müssen wir eine Resilienz gegen Strömungen entwickeln, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden und müssen das Vertrauen in die Demokratie und deren Institutionen stärken“,

forderte Albel.
Der Gedenkfeier wohnten unter anderem Landtagspräsident Reinhart Rohr, Superintendant Manfred Sauer, Stadthauptpfarrer Richard Pirker und mehrere Mitglieder des Villacher Stadtsenates bei.
Die Gedenkfeier wurde von der EMV Stadtkapelle Villach und der Sängerrunde St. Michael musikalisch umrahmt. Mitgewirkt haben neben vielen Traditionsvereinen auch die Jugend des Villacher Turnvereins. Der Festakt wurde mit dem Läuten der Friedensglocke beendet.
Quelle: LPD Kärnten