Welche Alternativen sind bei Thomas Piketty als möglicher Impulsgeber für die Sozialdemokratie für neue Antworten auf den Klimawandel und die zunehmende soziale Ungleichheit zu finden?
Im Gespräch mit:
- Dr. Peter Kaiser (Soziologe, Landeshauptmann von Kärnten und Mitglied im Ausschuss der Regionen, Landesparteivorsitzender der SPÖ-Kärnten und stellvertretender Bundesparteivorsitzender der SPÖ)
- Dr. Markus Marterbauer (Ökonom, Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der Arbeiterkammer Wien, Lektor an der Wirtschaftsuniversität und der Universität Wien, Vizepräsident des Fiskalrates, Experte im Budgetausschuss des Nationalrates, Mitglied des Beirats für Wirtschafts- und Sozialfragen und Vorsitzender des Benedikt Kautsky Kreises)
- MMag.a Dr.in Gabriele Michalitsch (Politikwissenschaftlerin und Ökonomin, Gastprofessorin an Universitäten in Peking, Budapest, Istanbul, Wien und Graz und ehemalige Vorsitzende der ExpertInnengruppe des Europarates zu Gender Budgeting)
- Moderation: Mag. Andreas Holzer (Politikwissenschaftler)
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Im Herbst 1989 vernahm die westliche Welt gebannt die Nachricht vom Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen und des „real existierenden Sozialismus“. Ehemals sozialistische Länder zeigten sich in den 1990er-Jahren mit leeren Regalen und tristen Straßen. Eine Zukunft scheint der Sozialismus nicht mehr zu haben, Gegenentwürfe zum Kapitalismus scheinen krachend gescheitert, aber mehr als 30 Jahre und eine Finanzkrise später hat sich auch der Kapitalismus entzaubert und der Wind gedreht. Ob der Kapitalismus in der Lage ist, Antworten auf den Klimawandel und die zunehmende soziale Ungleichheit zu finden, scheint offen wie lange nicht. Thomas Piketty plädiert dafür, den gegenwärtigen Hyperkapitalismus hinter sich zu lassen und über eine neue Form des Sozialismus nachzudenken, ein Sozialismus, der partizipativ, demokratisch, ökologisch und feministisch ist. Die Vorschläge des französischen Ökonomen werden in Hinblick auf die Realisierbarkeit in Österreich und das Potenzial als Zukunftsvision diskutiert, inwieweit die Modelle wie ein Erbe für alle, progressive Vermögens- und Erbschaftssteuern oder stärkere Verantwortung und demokratische Kontrolle des Eigentums helfen, mehr Partizipation, Demokratie, Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung zu verwirklichen. Es ist wieder Zeit, über Alternativen nachzudenken.